Monatlicher Impulsvortrag mit anschließender Diskussion

Das Projektteam organisiert einmal im Monat einen 30-minütigen Lernsnack und lädt hierzu Expert*innen aus verschiedenen Themenfeldern der Klimabildung ein.


Digitale Nachhaltigkeit - Sind Cookies gesund?

Ein Alltag ohne Handy? Undenkbar. Digitales Lernen, Freizeit mit Videospielen, Social Media, Informationsabruf. Das Handy ist dabei stets zur Hand. Doch was hat unser Handykonsum mit dem Klima zu tun? Das neue Bildungsprogramm über Datenschutz und digitale Verantwortung wurde vom Projektteam der Region West am NaturGut Ophoven konzipiert. Es eignet sich für die Jahrgangsstufe 5 und 6, dauert zwei Schulstunden und bietet eine Plattform für eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Thema digitaler Konsum. Die Lernenden erfahren und diskutieren über die Auswirkungen ihres digitalen Verhaltens auf die Umwelt und ihre persönliche Gesundheit. Eine der zentralen Fragen, die im Kurs behandelt wird, betrifft den Datenschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Informationen. In diesem Lernsnack hat Janika Halber aus dem Projektteam das Konzept vorstellen und Auszüge aus dem Programm mit den Teilnehmenden praktisch erprobt. Sicher finden Sie auch noch Möglichkeiten Ihren digitalen Konsum nachhaltiger zu gestalten.

Das Konzept zum Kurs "Sind Cookies gesund?" kann auf der Homepage heruntergeladen werden. Auf Nachfrage können Sie auch die Folien und Arbeitsblätter des Kurses bekommen.

Die Aufzeichnung des Lernsnacks finden Sie hier.

Die Folien zum Lernsnack können Sie hier herunterladen.

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Rätselgeschichten - Dem Klimawandel auf der Spur

„Matthias ist gerade von einer tropischen Krankheit genesen, obwohl er noch nie außerhalb Europas war. Wie kann das sein?“ Diese und weitere Rätselfragen befinden sich in der neuen Rätselgschichten-Sammlung Dem Klimawandel auf der Spur, die das Team von BildungKlima-plus-56 erstellt und mit dem heutigen Lernsnack veröffentlicht hat. Kim Ludwig, Regionalkoordinatorin der Region Nord im Projekt und heutige Referentin, illustrierte am Beispiel dieser Geschichte, wie eine klassische Black Story aussieht und wie die Methode funktioniert. „Black Stories“, die ursprünglich als schaurig-schönes Gesellschaftsspiel Bekanntheit erlangten und zu einem Synonym für diese Form der Rätselkarten geworden sind, stellen eine Aussage oder eine Situation in den Raum, die es anhand von „Ja“-/“Nein“-Fragen zu erklären gilt. Erst wenn die Gruppe die Lösung gefunden hat oder ihr ganz nahe ist, wird aufgelöst. Da die Methode für diverse Themen rund um den Klimawandel und seine Folgen eingesetzt werden kann und wenig Materialaufwand erfordert, erfreute sie sich bereits in den vergangenen Multiplikator*innenfortbildungen von BildungKlima-plus-56 großer Beliebtheit. Inspiriert von bestehenden Klima-Black-Story-Sets und den Erfahrungen aus den Fortbildungen beschloss das Projektteam darum vor einigen Monaten, Geschichten zu verschiedenen Themenschwerpunkten zu sammeln und dem Netzwerk zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis sind 34 Rätselgeschichten zu sechs verschiedenen Themenfeldern: Klimawandel allgemein, Wald und Wiese, Globale Gerechtigkeit, Wasser und Gewässer, Watt und Invasive Arten. Während des Lernsnacks hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ein paar der Geschichten unter Spielleitung des Projektteams, selbst zu erraten und durchzuspielen. Die Erkenntnis: einige Geschichten sind sehr leicht, andere recht schwierig, doch die Wahrnehmung, was einfach und was schwierig ist, hängt sehr stark von der eigenen Expertise ab. Ideen, wie sich die Geschichten einsetzen ließen, reichten vom Einstieg in ein Thema (mit gleichzeitigem Vorfühlen, wie der Wissensstand der betreuten Gruppe ist) bis hin zum Abschluss und der Reflektion. Auch für interne Treffen, als Mischung zwischen Auflockerung und Wissensvermittlung, eignen sie sich. Oder man lässt die Lernenden innerhalb einer Bildungseinheit eigene Stories zu einem Thema entwickeln. Jüngere Gruppen könnten auch passende Bilder oder Zeichnungen als zusätzlichen Hinweis erstellen. Eine Lücke, die im Bereich der Klima-Black-Stories, auch in diesem Set, thematisch noch existiert, ist das Thema „Moor“.

Unser Set Dem Klimawandel auf der Spur ist nun als Download verfügbar: Es enthält außerdem Blanko-Karten zur Erweiterung mit eigenen Geschichten. Einhundert gedruckte Exemplare werden zudem auf der Abschlusstagung des Projekts BildungKlima-plus-56 am 8. November in Opladen kostenlos zum Mitnehmen bereitgelegt. Viel Spaß beim Rätseln!

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Ökosysteme entdecken - Grünland, Landwirtschaft und Klima

Welche Rolle spielt das Grünland bzw. das weltweite Grasland bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen? Mit dieser Leitfrage referierte Franziska Hanko von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) sowohl über die grundlegenden Mechanismen als auch den aktuellen Kenntnisstand. Demnach macht Grünland 60% der Erdoberfläche aus und ist nach den Mooren die zweitgrößte terrestrische CO2-Senke. Zwar sind die negativen Auswirkungen des hohen Fleischkonsums auf das Klima unumstritten, jedoch führte die Jahrmillionen lange Ko-Evolution mit weidenden Tieren zu den fruchtbarsten Böden weltweit. Verschiedene Studienergebnisse zeigten, dass kurze Beweidung eine Vielzahl an positiven Faktoren zum Erhalt der Biodiversität begünstigt und damit die Resilienz des Ökosystems Grünland steigert. Hierzu hat die ANL im 2018 mit KUHproKLIMA ein praxisorientiertes Projekt mit neuen Lösungsansätzen für mehr Tiergesundheit, Artenvielfalt, Humusaufbau und Wirtschaftlichkeit in der Milchviehhaltung durchgeführt. Ein weiteres etabliertes Konzept ist Mob Grazing, welches das Weideverhalten von Wildtierherden in der Savanne nachahmt. Das Beweidungsverfahren kann ein strategisches Weidewerkzeug zur Gewährleistung der Ertragsstabilität während langer Trockenperioden in Deutschland sein. Für die praktische Umsetzung dieser Inhalte in die Bildungsarbeit, stellte Frau Hanko den neuen Bildungsordner „Ökosysteme entdecken“ für die Jahrgangsstufe 8 vor. Er bietet Module für draußen und drinnen und beleuchtet mit innovativen Methoden Zusammenhänge zwischen intakten Ökosystemen und landwirtschaftlicher Praktiken. Ein weiterer Bildungsordner zum Thema „Grünland entdecken“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe. Für die Sekundarstufe 1 gibt es außerdem eine Handreichung zum „Lernort Boden“.

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Klimawandel und Gesundheit

Planetary health – Ich bin „auf der Welt“ vs. Wir sind „Teil der Welt“

Die deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V. wurde 2017 von einer Hand voll engagierter Ärztinnen und Ärzte sowie Politikwissenschaftler*innen gegründet. Mittlerweile besteht das erfolgreiche Netzwerk aus 45 Mitarbeitenden und zahlreichen ehrenamtlich Engagierten die in den verschiedenen Bereichen tätig sind. Dazu gehören:

  • die Planetary Health Academy als digitale Bildungsplattform
  • das Kompetenzzentrum klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtung (KliMeG), Hitzeschutzbündnisse, welche die verschiedenen Interessenslagen von Zivilgesellschaft, Pflege, ärztliche Seite, Kommunen, Katastrophenschutz & Rettungsdienste berücksichtigen und überein bringen.
  • transformative Arztpraxen, die sich in einem Netzwerk zusammenschließen austauschen und klimasensible Gesundheitsberatung anbieten.

Alle Instanzen agieren nach dem Konzept der Planetary Health. Dieses wissenschaftliche Konzept beschreibt, wie die Gesundheit des Menschen von der Gesundheit der Ökosysteme abhängt und bietet damit eine breite Perspektive als Antwort auf komplexe Abhängigkeiten.

Nachdem die Referentin, Ulrike Koch, das Konzept erläutert hatte, stellte sie den Teilnehmenden eine Reflexionsaufgabe mit folgenden Fragestellungen:

  • Wie ist es um meine eigene Gesundheit gestellt?
  • Was bedeutet Gesundheit für mich?
  • Wie wird meine Gesundheit beeinflusst? Wovon ist sie abhängig?

Im Anschluss tauschten sich alle Teilnehmenden in Break-out Sessions darüber aus, welche Maßnahmen im Sinne des Planetary Health Konzepts in der eigenen Arbeit und am Arbeitsplatz bereits umgesetzt werden.

Frau Koch weiß, dass Arbeitnehmer*innen sich wohler und resilienter fühlen, wenn Kriterien der Planetary Health am Arbeitsplatz berücksichtigt werden. Abschließend stellt sie verschiedene Maßnahmen vor, wie sogenannte Co-Benefits, die sowohl für eine gesunde Erde und als auch für gesunde Menschen sorgen wie z.B. die planetary diet, beitragen können.

1. Nachhaltige Unternehmenspraktiken
2. Förderung eines gesunden Lebensstils
3. Mentale Gesundheit und Wohlbefinden
4. Umweltbewusstsein schärfen – Teamgeist stärken

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Klimagerechtigkeit – KlimaUNgerechtigkeit spielerisch erfahren

Die meisten Länder die von klimabedingten Wetterextremen getroffen werden, haben selber zur Klimakrise sehr wenig beigetragen. Damit diese Wetterextreme nicht zur Katastrophe werden, benötigen die Länder Ressourcen: Zur Anpassung, zum Wiederaufbau und natürlich auch für den Klimaschutz. Alleine können viele davon diese Aufgabe nicht stemmen.

In der Realität bekommen die betroffenen Länder ziemlich wenig Unterstützung bei dieser Herausforderung. Das ist in diesem kooperativen Spiel für Erwachsene und ältere Jugendliche (ab 14) mal anders: Hier versuchen alle Spieler:innen – als Stellvertreter:innen einiger Staaten der Erde – gemeinsam dafür zu sorgen, dass in allen Ländern ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen. So wird verhindert, dass aus einem klimabedingten Wetterextrem eine Katastrophe wird. Wie gut das gelingt hängt von einer guten Vorsorgestrategie und vom Wurfelglück ab. Schafft ihr es bis in den grünen Bereich? Das Spiel wurde von Dr. Ulrich Wischnath, Referent für Klimapolitik am Klimahaus Bremerhaven, entwickelt und in diesem Lernsnack vorgestellt.

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Bildungsidee Klimafotografie - KlimaBilderBox und Changing Planet

Das Foto-Schulprojekt ist im Rahmen des Coachingsjahr mit dem assoziierten Bildungszentrums Campus Stadt Natur der Grün Berlin entstanden und wird gemeinsam mit dem Projektteam koordiniert. Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich im Kunstunterricht mit der Fotografie und der Klimakrise. Die dabei entstandenen Fotoarbeiten repräsentieren die individuellen Blickwinkel der Kinder und Jugendlichen. Das fotografische Bildungsprojekte erfreut sich großer Beliebtheit. Aktuell beteiligen sich 10 Schulen aus vier verschiedenen Ländern. Es bietet der jungen Generation eine Plattform, um eigene Fotoarbeiten zu präsentieren, untereinander und mit Jugendlichen aus anderen Ländern in einen Dialog zu treten und Medienkompetenz zu erlangen. Die als Wanderausstellung konzipierte Ausstellung wird drei- bis viermal jährlich gezeigt und bietet den Besuchenden einen idealen Einstieg in Themen der Umwelt- und Klimabildung. Zukünftig soll sie auch ausleihbar sein.

Die KlimaBilderBox ist in Kooperation mit CHANGINGPLANET - einem Netzwerk junger Fotograf*innen - entstanden. Sie zeigt auf 55 Bildern verschiedene Perspektiven von Schüler*innen und professionellen Fotograf*innen auf die Klimakrise und rückt dabei die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umwelt fotografisch in den Fokus. Als niederschwelliges und vielseitig einsetzbares Bildungsmaterial ermöglicht die KlimaBilderBox sowohl an außerschulischen Lernorten als auch in der Schule einen thematischen Einstieg für die Klimabildung. In einer kurzen Gruppenarbeit stellten die Teilnehmenden des Lernsnacks fest, dass die Fotografien bereits in der Grundschule eingesetzt werden können und sich für verschiedenste Fächer und Schulformen eignen, wodurch die Umsetzung von Klimabildung als Querschnittsthema erreicht werden kann. Mit Klimagerechtigkeit und Klimaemotionen wirft die Fotosammlung vor allem Themen auf, die Kinder und Jugendliche besonders beschäftigen.

Aktuell befindet sich die KlimaBilderBox an Schulen und außerschulischen Lernorten in der Evaluationsphase. Sie wird voraussichtlich ab Herbst käuflich zu erwerben sein.

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Werte, die zusammenbringen – Strategien zum Umgang mit Klimaskeptiker*innen

Manchmal begegnen uns bei dem Thema "Klimakrise" Menschen, deren Werte und Einstellungen so gar nicht zu den eigenen passen wollen. Gespräche über das Thema können schnell emotional aufgeladen werden und uns wütend und frustriert machen. Oft versuchen wir, mit Fakten, besseren Argumenten und schlauen Zitaten weiterzukommen. Leider häufig ohne den gewünschten Effekt. Wie also können wir in solchen Situationen wieder auf einen konstruktiven Weg der Diskussion gelangen und vielleicht sogar Möglichkeiten der Zusammenarbeit finden? Die Psychologin Lea Fischer, Aktivistin bei Psychologists for Future, hat hierzu einen Ansatz. In diesem Lernsnack erläuterte sie, wie wir unsere Kommunikation mit Menschen, die in der Klimadebatte andere Meinungen vertreten, konstruktiver gestalten und emotional entschärfen können: „Statt über Fakten wollen wir gemeinsam überlegen, wie es wäre, über Werte zu sprechen. Und ja, man kann über die Klimakrise sprechen, ohne einmal das Wort "CO2-Budget" in den Mund genommen zu haben.

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Koloniales Klima: Naturschutzgebiete im Globalen Süden

Natur- und Klimaschutz in Afrika und Asien ist heute meist weit davon entfernt menschenrechtsbasiert zu sein und stützt sich weiterhin auf koloniale und veraltete Konzepte. Darunter die im Globalen Norden immer noch sehr populäre Idee von menschenleeren Nationalparks und „unberührter Wildnis”. Survival International fordert dagegen einen Naturschutzansatz, der die Rechte, das Wissen und die Expertise indigener Völker – die besten Naturschützer*innen und Bewohner*innen dieser vermeintlich unberührten Natur – als zentralen Lösungsansatz versteht.

 

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Anregungen für die Bildungsarbeit zum Thema Kolonialismus finden Sie hier.

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Inklusive Lernsettings gestalten

Wie kann Inklusion in BNE-Angeboten mitgedacht werden? Welche Aspekte sollten in die Entwicklung von Projekten und Unterrichtseinheiten mit einfließen? Um diese Fragen drehte sich der Impulsvortrag von Julia Schätzlein, BNE-Referentin und Mitarbeiterin von OroVerde. Außerdem stellte sie den zugehörigen Leitfaden vor und erklärte, wie versteckte Hürden in der Planung und Konzeption von Bildungsangeboten umgangen werden, damit alle Teilnehmenden gut mitgenommen werden können.

Zum Einstieg zeigte Frau Schätzlein die verschiedenen Förderschwerpunkte, da sich hieraus sehr unterschiedliche Anforderungen für die Lerngestaltung ableiten lassen. Zudem sind die einzelnen Förderschwerpunkte sehr unterschiedlich verteilt. Den größten Anteil macht der Förderschwerpunkt „Lernen“ aus. Für ein weiteres grundlegendes Verständnis erläuterte Frau Schätzlein die Kernelemente inklusiver Bildung und legte mit der UN-Behindertenrechtskonvention und der Agenda 2030, mit Fokus auf das SDG4, auch die gesetzliche Grundlage für eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung und den Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle dar.

An den übersichtlichen Impulsvortrag knüpfte sich ein reger Austausch über praktische Erfahrungen und der Umgang mit unerwarteten Situationen. Dies sei, so stellte sich heraus, eher die Regel als die Ausnahme, sodass es stets hilfreich sei mindestens einen Plan B in der Tasche zu haben. Außerschulische Lernorte genießen den Vorteil viele Inhalte und Erfahrungen über die verschiedenen Sinne erlebbar zu machen und zu vermitteln. Dieser Ansatz erleichtert vor allem Menschen mit Einschränkungen das Lernen.

Eine Checkliste auf der letzten Seite des Leitfadens, fasst die wesentlichen Aspekte, die für eine gelungene Gestaltung von Bildungsmaterialien berücksichtigt werden sollten zusammen. Ein besonderes Augenmerk, verrät uns Julia Schätzlein abschließend, sollte auf eine angemessene Sprache, Methodenflexibilität, reduzierte Komplexität und einem Bezug zur Lebenswelt der Zielgruppe gelegt werden.

 

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Klimabilanzierung

Im Zuge der ökonomisch-ökologischen Transformation spielt die Klimabilanzierung eine wesentliche Rolle. Viele Fördermittelgeber unterstützen ausschließlich Projekte, welche eine Klimabilanz durchführen. Auch im kulturellen Sektor und der Museumslandschaft gehört die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen mittlerweile zu den zentralen Aufgaben der Verwaltung. In unserem Lernsnack stellte Kristin Fechner, Referentin der Geschäftsleitung, den Weg der Klimabilanzierung des Europäische Hansemuseums vor, welchen es im Rahmen unseres Projekts bestritten hat. Dabei ging es von A wie Antrag bis Z wie (Net) Zero kennen. Frau Fechner machte in ihrem Vortrag deutlich, dass eine Klimabilanzierung erstmal keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet und nur ein erster Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sei. Vielmehr braucht es ein Netzwerk mit starken Verbündeten die gemeinsam erfolgreiche und öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen wie z.B. eine Kleidertauschparty organisieren. Für eine langfristige und erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie am Europäischen Hansemuseum wurde eine AG gegründet, die Maßnahmen in allen Handlungsfeldern plant und für die Umsetzung sorgt.

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Zu diesem Lernsnack stehen Ihnen ein Handout und die Vortragsfolien zur Verfügung.

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Klimakommunikation

Unser dritte Lernsnack mit dem Thema Klimakommunikation drehte sich primär um die Frage Warum tun wir nicht, was wir wissen? Hierzu beleuchtete der Referent, Carel Mohn von klimafakten, in seinem 30-minütigen Input zunächst ein Verhaltensmodell aus der Psychologie. Schnell wurde klar, dass Wissen nur eine von vielen Dimensionen ist, die unser Verhalten ausmachen und beeinflussen. Damit ist die Annahme des Wissens-Defizit-Modells, je mehr die Menschen wissen, desto klimafreundlicher verhalten sie sich, nicht zielführend. Deutlich vielversprechender ist das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung, welches durch verschiedene Methoden auch Emotionen, Normen und Werte der Lernenden anspricht.

Als ursächliches Problem der Klimakommunikation stellte Herr Mohn die sogenannte „Perception gap“ vor. Während fast 80% der Menschen in Europa sagen, dass sie in ihrem Alltag bereits alles machen, was sie für den Klimaschutz tun können, trauen sie dasselbige nur knapp 40% der europäischen Bevölkerung zu. Das schlechte Denken des anderen, führt dazu, dass man selbst weniger macht. Diese Wahrnehmung führt auch dazu, dass Politiker*innen die Handlungsbereitschaft unterschätzen. Dabei unterstützen laut des EIB Climate Survey (2021/22) 70 % der Europäer*innen schärfere Maßnahmen der Regierung, um Menschen dazu zu bringen, sich klimafreundlicher zu verhalten.

In der abschließenden Zukunftsvision ist klimafreundliches Verhalten die „normale“, einfachere und günstigere Variante, das auf einem hohem individuellen Problembewusstsein und Handlungsbereitschaft beruht, von einer lösungsorientierten politisch-medialen Debatte geleitet wird und ein Gefühl der kollektive Selbstwirksamkeit stärkt.

Wie dieses Szenario erreicht werden könnte, und ob die Menschen in Europa tatsächlich so motiviert für den Klimaschutz sind, wurde in der regen Diskussion erörtert.

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Globale Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in der Bildungsarbeit: Hintergründe, Potenziale und innovative Methoden

Die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zielen darauf ab für alle, jetzt und in Zukunft, ein nachhaltiges, friedliches, und gerechtes Leben zu ermöglichen. Für das Erreichen der SDGs kommt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine wichtige Bedeutung zu. BNE kann die Entwicklung von Kompetenzen fördern, die Menschen nicht nur dazu befähigen, die SDGs zu verstehen, sondern auch eigene Beiträge zum Erreichen der Ziele zu leisten. Der Lernsnack erklärt, was genau hinter den SDGs steckt, wie sie Teil des eigenen BNE-Angebots werden können und welche Ansätze und Methoden es bereits gibt.

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Natur-, Umwelt- und Klimaschutz von rechts

Entgegen der allgemeinen Annahme, dass Engagement im Natur- und Umweltschutz, aktuell auch gegen die Klimakrise, eher mit einer toleranten Lebensweise und dem Einsatz für ein demokratisches Miteinander in Verbindung gebracht werden, engagieren sich bewusst auch (extrem-) rechte Akteursgruppen in diesen Bereichen. Deren Ziel ist es, unter demokratie- und menschenfeindlichen Prämissen Anschlusspunkte in die Zivilgesellschaft herzustellen. So zeigt unser erster Lernsnack die Verknüpfungen des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes in mit (extrem-)rechten Strömungen auf und gibt einen Überblick über demokratiefeindliche Ideologien und Akteur*innen in diesen Bereichen.

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Hintergrundinformationen und ergänzende Inhalte zum Lernsnack

Engagement im Natur- und Umweltschutz und gegen die Klimakrise werden gemeinhin eher mit demokratischen Bestrebungen und Bewegungen verbunden. Einen Einblick darin, dass dies jedoch nur eingeschränkt zutrifft, soll der folgende Beitrag liefern. Dazu werden exemplarisch aktuelle Verstrickungen rechter Akteursgruppen in der Natur- und Umweltbewegung aufgezeigt. Die Basis dieser Verstrickungen legt der Ursprung der Natur- und Umweltschutzbewegung in Deutschland im 19. Jahrhundert begleitend zur Industrialisierung. Diese Bewegung war überwiegend geprägt durch ein konservatives und zivilisationskritisches (Selbst-)Verständnis. Abgelehnt wurden insbesondere Verstädterung und Industrialisierung, welche einem romantisch verklärten Bild des Landlebens entgegenstehen. Bewusst bauten im 20. Jahrhundert kontinuierlich die Nationalsozialisten ökologische Themen in ihre Ideologie ein. Kontinuitäten bestanden auch nach 1945 weiter, denn Anhänger eines rechten Naturschutzverständnisses konnten ihre Tätigkeit im Naturschutz fortsetzen (FARN e.V., 2018, S. 5).

Historische und aktuelle rechte Ideologien gleichen sich beispielsweise in der Ablehnung von freiheitlich-demokratischen Werten und Einstellungen gegen Gleichwertigkeit aller Menschen (wie Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Anti-Feminismus (Keßler, 2018)).

Ein aktuelles Bestreben rechter Gruppen ist es, mit Hilfe ökologischer Themen ihr rechtes Gedankengut in der Bevölkerung zu verankern. Dieses Vorgehen lässt sich an der Verwendung des Begriffs „Natur“ nachvollziehen: „Natur“ wird genutzt, um von Menschen geschaffene Strukturen oder Verhältnisse als gegeben und natürlich zu rechtfertigen. So zum Beispiel soziale Benachteiligung und Diskriminierungsformen wie Rassismus, Antisemitismus, Behindertenfeindlichkeit (BUKO, 2020, S.10-12). Natur wird nicht im Sinne der biotischen (lebendigen) und abiotischen (nicht-lebendigen) Umgebung genutzt, es findet eine Gleichsetzung von Natur und Kultur statt. Ziel ist es bestehende Werte und Normen wie die deutsche Kernfamilie mit Vater und Mutter oder einen gesunden Volkskörper zu erhalten.

Nach diesem Naturverständnis hat jeder Mensch einen feststehenden Platz im (Öko-)System. Jede Person nimmt demnach eine bestimmte Rolle ein, gehört an einen bestimmten Platz, sowohl räumlich, als auch sozial (BUKO, 2020, S.10-12). Soziale Unterschiede seien damit lediglich ein Ausdruck der Natur und emanzipatorischen Bewegungen von Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, queeren oder behinderten Menschen werden als unnatürlich dargestellt. Insbesondere in Kombination mit Begriffen wie „Heimat“ ist dieses Naturverständnis auch ein wichtiger Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie. So ist auch der Begriff „Heimat“ schwer zu fassen und umfasst eine Vielzahl von Definitionen. Von rechten Akteuren*innen wird „Heimat“ bewusst politisch aufgeladen und eingesetzt, um über die Identität gleichzeitig Aus- und Abgrenzung zu stiften. Die Heimat ist dabei ein starres Gebilde, welches vor Veränderungen geschützt werden muss, um Volk, Tradition und Werte zu bewahren (vgl. FARN 2019a: 11 f.).

Einen breiten Anknüpfungspunkt stellt beispielsweise die Debatte im Naturschutz über den Umgang mit Neobiota dar. Neobiota sind Arten, die sich aufgrund von menschlichen Aktivitäten nach dem 15. Jahrhundert in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. In der wissenschaftlichen Debatte und aus dem Blickwinkel des Naturschutzes geht es ausschließlich um die Frage, welche Pflanzen, Tiere und Pilze, die aus anderen Teilen der Welt nach Deutschland gekommen sind und den hier „heimischen“ Biotopen Schaden zufügen. Eine Übertragung dieser naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise setzen rechte Akteur*innen gezielt ein, um Abgrenzung zwischen „heimischer“ und „nicht-heimischer“ Bevölkerung zu stiften. Dazu werden Rückschlüsse von der Natur auf den Menschen gezogen und charakterisieren bestimmt Biotope und Landschaften als „deutsch“ (FARN e.V., 2018, S. 21). Weiterhin nutzt zum Beispiel die rechtsextreme Partei „Der III. Weg“ den Slogan „Umweltschutz ist Heimatschutz“ und setzt damit bewusst eine intakte Natur mit Grundlage des Überlebens des „deutschen Volkes“ gleich. Diese beiden Beispiele um Natur und Heimat sind keinesfalls abschließend für die Bestrebungen rechter Akteursgruppen im Natur- und Umweltschutz. Es lässt sich jedoch zusammenfassen, dass die überwiegende Mehrzahl rechter Akteur*innen aktiv Narrative aufrechterhält, welche Identität nach Innen und Abgrenzung nach außen bewirken sollen.

Im Themenbereich von Klimakrise und Klimaschutz gestaltet sich die Aktivität rechter Akteur*innen weniger homogen. Auf der einen Seite stehen Gruppen, die den menschengemachten Klimawandel leugnen und/oder Klimaschutzmaßnahmen bewusst ausbremsen. Für die deutsche Szene der Klimaleugner*innen laufen die Fäden am sogenannten „Europäisches Institut für Klima & Energie (EIKE) e.V.“ zusammen. EIKE e.V. ist ein Lobbyverein, welcher wissenschaftsfeindliche, teils rechtpopulistische und rechte, teils verschwörungstheoretische Ansichten teilt und Veröffentlichungen unterstützt, so zum Beispiel das Magazin „Umwelt & Aktiv“ (FARN, 2022, S. 23-25.). Dem entgegen steht der Klimanationalismus, welcher die Klimakrise anerkennt, ihre Auswirkungen jedoch durch die Rückkehr zu einer vermeintlich „natürlichen Ordnung“ einzudämmen versucht. Charakteristisch für diese Sparte ist eine ausschließlich nationale Betrachtungsweise oftmals zusammengedacht mit dem Mythos „Überbevölkerung“. So wird vor dem Hintergrund der nationalen Autarkie der Ausbau von erneuerbaren Energien befürwortet.

Für Akteur*innen der (Klima-)Bildung ist ein Bewusstsein über beide dieser Gruppen relevant. F. Reusswig und B. Küpper (2023, S.308) legen in der aktuellen Mitte-Studie dar, dass „[d]ie Haltung zu Klimaschutz und Energietransformation […] bemerkenswert deutlich und in ganzer Bandbreite mit demokratiegefährdenden Einstellungen zusammen[hängt]. Je eher die Befragten klimapolitisch progressive Positionen teilen, desto demokratischer sind die Befragten eingestellt. Vor allem aber sind jene, die eher klimapolitisch regressive Positionen teilen, feindlicher gegenüber der Demokratie eingestellt“ - so auch Abbildung 1 zu entnehmen.

 

Auch macht nach S. Achour (2023, S.376) „[d]ie Sorge um knappe Ressourcen […] anfällig für autoritäre Lösungsangebote, die mit einer zunehmenden Menschen- und Demokratiefeindlichkeit einhergehen.“ Akteur*innen in der Umwelt- und Klimaschutzbildung sollten daher bewusst und explizit demokratische und emanzipatorische Bildungsarbeit leisten. Dies kann bedeuten auf rechte Codes und Bezeichnungen zu achten, eigene Privilegien zu reflektieren und Aufklärungsarbeit zu übernehmen. Ein wichtiges Konzept zur Orientierung ist Klimagerechtigkeit. Dieses begreift die Klimakrise als ökologische, soziale und ethische Krise in globalem Maßstab.

Zusammenfassend bedarf es nach S. Achour (2023,S. 375) „[i]n Anbetracht dessen […] einer politischen Bildung für Nachhaltige Entwicklung, welche politische (Macht-)Strukturen, (globale) wirtschaftliche Prozesse und gesellschaftliche Zusammenhänge fokussiert und damit den klaren Verfassungsauftrag von Politik zum Klimaschutz (Art. 20a GG), wie das Bundesverfassungsgericht 2021 urteilte, umsetzt“. Verschiedene Beratungs- und Bildungsangebote sowie Publikationen hält unter anderem die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN e.V.), der Glokal e.V. oder die BUNDjugend im Projekt locals united bereit.

Quellen:

Achour, S. (2023): Politische Bildung für eine (nicht) distanzierte Mitte. In: A. Zick et al. [Hrsg.] (2023): Die distanzierte Mitte., unter:
https://www.fes.de/referat-demokratie-gesellschaft-und-innovation/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023

Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) (2020): Rinks und Lechts kann man nicht velwechsern – Rechte und Linke Positionen zu Ökologie., unter: www.buko.info/fileadmin/user_upload/gesnat/BUKO_Rechte_und_linke_Positionen_zu_OEkologie__doppelt_.pdf

FARN e.V. (2018): Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz, unter: www.nf-farn.de/system/files/documents/handreichung1_farn_fuer_web.pdf

FARN e.V. (2019a): Wenn Rechtsextreme von Naturschutz reden – Argumente und Mythen, unter: www.nf-farn.de/system/files/documents/farn_leitfaden_wenn_rechtsextreme_von_naturschutz_reden.pdf

FARN e.V. (2019b): Love Nature. Not Fascism., unter: www.nf-farn.de/system/files/documents/broschuere_farn_lovenature_web.pdf

FARN e.V. (2022): Die extreme Rechte zwischen Klimawandelleugnung und Klimanationalismus, unter: www.nf-farn.de/system/files/documents/broschuere_farn_klimavonrechts_web.pdf

Kulturbüro Sachsen (2023): Sachsen rechts unten 2023, unter: kulturbuero-sachsen.de/sachsen-rechts-unten-2023/

Neue Deutsche Medienmacher (o.J.): Glossar Rechtsextremismus, unter: glossar.neuemedienmacher.de/glossar/rechtsextremismus/

Keßler, P. (2018): Topographie der Grenzziehungen, unter: www.frankfurter-hefte.de/artikel/topografie-der-grenzziehungen-2071/

Reusswig, F. & Küpper, B. (2023): Klimapolitische Einstellungen im Kontext des Krieges gegen die Ukraine. In: A. Zick et al. [Hrsg.] (2023): Die distanzierte Mitte., unter:
https://www.fes.de/referat-demokratie-gesellschaft-und-innovation/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023

Zick, A. et al. [Hrsg.] (2023): Die distanzierte Mitte., unter:
https://www.fes.de/referat-demokratie-gesellschaft-und-innovation/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie-2023